Reisebericht über unsere Reise
Westtürkei ausführlich
vom 8. - 22. 3. 2009
Am Sonnabend, 7. 3. 2009 begann unsere Reise mit dem Einsatz der von GEBECO erhaltenen Reisepapiere bis zum Flughafen Leipzig. Wir fuhren mit Bus und dem Zug bis Dresden, stiegen um zum Zug nach Leipzig, erreichten Leipzig-Hbf. und bezogen gegen 12 Uhr unser Hotelzimmer Günnewich „4 Jahreszeiten“, gleich gegenüber dem Bahnhof. Den Nachmittag verbrachten wir beim Stadtbummel bei leider keinem besonderen Wetter, es hat sich seit meiner Messezeit 1968 unglaublich viel verändert, im alten „Coffebaum“ tranken wir gemütlich Kaffee und gingen in unser gutes Hotelzimmer und am nächsten Morgen
Sonntag, 8. 3. 2009 6 Uhr benutzten wir die Stadtbahn zum Flughafen Halle-Leipzig, nach dem Einchecken in der Halle schmeckten uns Baguetts und Kaffee und 9.35 Uhr flogen wir ab, kamen in Antalya Ortszeit 14.35 Uhr (Uhr wurde 1 Stunde vorgestellt) an. Das Hotel IC Airport am Flughafen war recht angenehm, obwohl wir, aus welchen Gründen auch immer, nur 2 Handtücher nach Anmahnung (bei 5*) erhielten. Das Abendbrot vom Büfett war sehr gut, wie während des gesamten Urlaubs.
Montag, 9. 3. 2009 ging unsere Rundreise mit dem Busfahrer Mustafa und Reiseleiter Ismail und einem fröhlichen „Günaydin“ = Guten Morgen und „Haydi“ = los geht’s, los. Tagesziel Konya - Durch das grandiose Taurusgebirge mit schneebedeckten 1825 m hohen Bergen und durch die Kornkammer Anatoliens fuhren wir 290 km bis Konya, Hauptstadt der Seldschuken, 2 Mio. Einwohner. Wir besichtigten das Mevlana-Klostermuseum, ein Mausoleum für Mevlana und seine Familie, aus dem 13. Jahrhundert. Mevlanas Lehre bedeutet: Der Mensch muss entweder erscheinen wie er ist oder sein wie er erscheint, also Menschenliebe und Brüderlichkeit. Desweiteren besichtigten wir die Medresse=eine Akademie. Auf dem Alaeddin Hügel steht die älteste und größte Moschee der Seldschuken in Konya. Abends genossen wir die Atmosphäre des Rixos Hotels, ehem. Hilton, bei sehr gutem Abendbrot und Hotelzimmer mit Blick auf Konya bei Nacht.
Dienstag, 10. 3. 2009 führte von Konya nach Kappadokien über 260 km die Seidenstraße entlang, Rast in der Sultanhani Kervansaray, eine der prachtvollsten und schönsten reich verzierten Herberge mit 5000 m² wie eine Festung wirkend (aller 50 km oder 8 Stunden Kamelritt fand man eine Karawanserei). Den Nachmittag verbrachten wir bei einer Wanderung durch das Ilhara Tal, 100 m tief und 14 km lang, in der Mitte der baumbestandene Fluß Merendiz (wie Grand Canyon), Steilhänge, wo 2 Höhlenkirchen zu besichtigen waren; bei einem Zwischenhalt wurde ein Apfelblütentee gereicht, der uns aufwärmte, denn es war frisch bei schönem Sonnenschein. Der Bus fuhr uns nach Derinkuyu zur Besichtigung einer bis zu 8 Stockwerke tiefen unterirdischen Siedlung mit Wasserdepot, Toiletten, Waffen- und Lebensmittellager, Kirche, wo die Bewohner Schutz vor den Hethitern suchten. Unser Hotel Vera Kaymakli war erreicht.
Mittwoch, 11. 3. 2009 Kappadokien – Göreme Tal Das erste Tagesziel war das Freilichtmuseum Göreme Tal, wir besichtigten die zwischen 1. und 11. Jahrhundert nach Chr. errichteten Höhlenkirchen, die Apfel-, Barbara-, Schlangen-Tokali-Kirche, die heute noch wunderbar erkennbare Ausmalungen aufweisen, bestaunten die in Stein gehauenen Häuser, fuhren durch eine von den Hethitern gebaute Stadt, die noch bis Ende 1970 bewohnt war. Die wundersame eigenartige Landschaft Anatoliens fasziniert mit ihren bizarren Gebilden aus Tuff, einer knitterartigen Vulkanasche mit seltsamen Erdkegeln. In Avanos nahmen wir in einem typischen Lokal das Mittagessen ein und danach begann die Wanderung Rotes Tal. Als Abendprogramm haben wir den „Tanz der Derwische“ in einer stilvollen Kervanserei erlebt, wo bei eigenwilliger Musik sich die Mönche in Trance mit langsamen bis schnellen Drehungen versetzten (Mevlanaorden für Vergebung, Toleranz, allumfassende Liebe).
Donnerstag, 12. 3. 2009 Von Kappadokien hieß es sich zu verabschieden, die 450 km lange Tagesfahrt ging über Yozgat nach Bogazköy=Hattuscha, zur Hauptstadt und Felsheiligtum der Hethiter. Stadtmauern, Löwentor und Tempelanlagen zeugen von einer alten 2500 J.v.Chr. gegründeten Besiedlung mit einzigartigen Reliefs. Für unsere kleine Reisegruppe hat eine Gaststätten-Familie extra ein originaltypisches anatolisches Mittagessen für je 6 Euro gerichtet, was ganz prima war. - Mustafa fuhr sehr zügig unseren weiten Weg bis Ankara, Hauptstadt der Türkei. Das Hotel Ickale erwartete uns zum Abendbrot. Ein kleiner Rundgang in der Hotelumgebung in Ankara beendete den wieder ereignisreichen Tag.
Freitag, 13. 3. 2009 Nach einer Stadtrundfahrt durch Ankara besichtigten wir das Museum der Anatolischen Völker und Zivilisation als Zeugnis aller Kulturen Anatoliens. Weiter gings durch das anatolische Hochland, Halt bei Gordion, wo Alexander der Große den berühmten Knoten gelöst haben soll. - Mittagsrast bei Aksehir, da lebte im 13. Jht. Nasrettin Hodscha, der Till Eulenspiegel Anatoliens. Abends erreichten wir unser Hotel Kervanserei Thermal in Bursa, eine sehr schöne Hotelanlage.
Sonnabend, 14. 3. 2009 Bursa, die Seidenstadt wurde besichtigt, zuerst die bekannte große Moschee, für den Seidenbasar sowie einen Stadtbummel blieb auch noch Zeit, bis wir mit einer Fähre das Marmara Meer überquerten und auf gings mit Mustafas Bus bis Istanbul. Auf einer Bootsfahrt über den Bosporus erwischte uns leider ein Regenschauer, wir konnten uns aber trotzdem einen Überblick über Istanbul und was uns erwartete, verschaffen. Nach dem Landgang schlenderten wir durch den Ägyptischen Basar, Orient total mit Gewürzen, Lebensmitteln, Andenken, Blumen, Fische, Vögel u.a.Kleintiere. Wir bezogen danach im Hotel Zürich unser Zimmer, abends suchten wir ein türkisches Lokal, es gab Lamm und Kebap zum Abendbrot.
Sonntag, 15. 3. 2009 ISTANBUL – Stadt auf 2 Kontinenten – Das Tor zum Orient.
Mit Sonntagsstimmung und Sonnenschein begannen wir die Stadtrundfahrt bzw. Besichtigung von Istanbul. Wir haben sehr viel gesehen, begannen im Hippodrom, danach Blaue Moschee, Hagia Sophia, zwischendurch Mittagspause, nachmittags Topkapi Palast. In den wunderschönen Anlagen fanden wir ein Lokal zum Kaffee türkisch und Kuchen mit Blick auf den sonnenbeschienenen Bosporus mit vielen Ausflugsschiffen. Auch das Abendessen im Hotel Venezia Lamm, Nudeln und Rotwein war gut.
Montag, 16. 3. 2009 Adieu Istanbul, mit einer Busfahrt bis zur Stadtmauer und einem Fotostopp, verließen wir die Kulturhauptstadt 2010 und überquerten mit dem Schiff die berühmten Dardanellen, unser Ziel hieß TROJA. Ein türkischer schriftstellernder Reiseleiter servierte uns eine trojanische Hausmannskost, gestärkt besichtigten wir das Unesco-Kulturdenkmal ganz ausführlich, überhaupt gab es nie Hektik während unserer Türkeireise. Trojanisches Pferd, Ilias von Homer, Schliemanns Ausgrabungen und Mauern des alten Troja wurden uns von Ismail in seinen Ausführungen sehr nahe gebracht. Die Sonne war schon recht mild, es blühten rote Anemonen. Die Busfahrt ging über das Ida-Gebirge nach Ayvalik, das Hotel Halic Park war 19 Uhr erreicht
Dienstag, 17. 3. 2009 Nach dem Frühstück gings nach Pergamon, eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten der Türkei. Zuerst Stopp in Milet, 3000 J.v.Chr. erbaut, heute noch berühmt mit Tempel, Theater, Ladenstraße (Ausgrabungsreste von Milet im Pergamon-Museum Berlin). In Bergamo wurde das erste Buch erfunden, d. h. die Seiten wurden auf Pergament (Bergama) geschrieben. Es gab viel Ruinen als Überreste von Palästen und Häusern, auch Stadtmauern, Trajanstempel, das steilste Theater der Antike und der Hügel des Pergamon Altars, der ja in Berlin steht, zu sehen. Des weiteren sahen wir Agoras=Gymnasien und Asklepion=Kurort (Heilschlaf, Traumdeutung, Quellwasser) für die ganze reiche Welt – Tempel für Versammlungen – Toiletten, das alles nur als Aufzählung, man muss es gesehen haben und später erst verarbeiten zusammen mit vielen Fotos. Wir fuhren nach all den Besichtigungen zu unserem nächsten Hotel Sealight in Kusadasi, riesengroß und sehr gut (4*).
Mittwoch, 18. 3. 2009 Antikes Ephesus – mächtige griechische Handelsstadt Kleinasiens – Hanghäuser – Kuretenstraße – Celsus Bibliothek, archäologisches Museum in Selcuk (die vielbrüstige Artemis) – Hadrian Tempel, Arthemis Tempel – Bad der Skolastika – Agora. Ephesus liegt im Selcuk-Tal, der kleine Fluß Menderes ergießt sich in die Ägäis, wurde von Etruskern gegründet (Frauen in der Antike zogen mit Pfeil und Bogen in den Krieg = Amazonen), Ephesus war Provinzhauptstadt Asiens unter Kaiser Augustus– es wirkten dort Apostel Paulus und Johannes, Mutter Maria lebte da. Nach den vielen „Trümmern“ kutschierte uns Mustafa in die Berge zu dem kleinen Dorf Sirince bei Selcuk, pitoreske Häuser am Hang, gegründet für griechische Umsiedler, die sich heute vor allen Dingen mit Weinanbau und Touristik beschäftigen. Bei einer alten Frau (65 Jahre etwa) wurden wir zu Tee und Zwiebelkuchen und Kauf von gehäkelten Hausschuhen eingeladen (ein ganz besonderes Erlebnis!). Abends genossen wir in unserem Hotel einen guten Rotwein aus Anatolien.
Donnerstag, 19. 3. 2009 Kusadasi haben wir verlassen und durch das reizvolle Meandertal erreichten wir Aphrodisias, die Stadt der Liebesgöttin Aphrodite, sehenswert waren wiederum ein Theater mit Bühnenhaus für Gladiatorenkämpfe, Staatsagora, Tore, Wasserbecken – Hadriansbad, ein mit farbigem Marmor gepflastertes Odeon, Tempel der Aphrodite mit farbigen Mosaiken, Stadion für 30.000 Personen; im Museum sind weitere prähistorische Fundstücke der Region zu sehen, Statuen von Göttern u. a. von den neuesten Ausgrabungsstätten. Mittagsstopp war landestypisch mit Linsensuppe und Pitas. Wir machten nur kurz Halt bei Pamukkale-Sinterterrassen, da es kalt und regnerisch geworden war. Unser Hotel Richmond in Pamukkale erwartete uns für eine weitere Nacht.
Freitag, 20. 3.2009 Es schien eine herrliche Sonne, wir wanderten durch die Ruinen des antiken Hierapolis, am frühen Morgen in einer wundervollen Umgebung, eine 1200 m lange und 6 m breite Straße mit Tor von 84 n.Chr., antiker Friedhof mit Gräbern römischer Art und aus lykischer Kultur mit Inschriften, vorhanden waren Ruinen eines Theaters. Angekommen bei den Sinterterrassen mit dem warmen Heilwasser haben wir einen schönen Vormittag dort erlebt, in der Ferne sah man die schneebedeckten Berge. Auf der Weiterreise zum Tagesziel türkische Riviera war der nächste Stopp bei einer Teppichmanufaktur, uns wurde das Teppichknüpfen vom Seidenraupenkokon angefangen über die Knüpferin bis zum Verkauf gezeigt, es folgte eine herrliche Demonstration der kostbaren Teppiche. Abends begeisterte uns unser modernstes weiß-rotes Hotel hillside SU in Antalya, beim Abendspaziergang nach dem tollen Abendessen, mit Angebot der feinsten Speisen, sahen wir das Mittelmeer.
Sonnabend, 21. 3. 2009 Unser fakultatives Programm lautete Perge, Kursunlu und Antalya. Perge, eine der ältesten Städte der Antike wurde von den Griechen gegründet und erste Station von Apostel Paulus. Unsere letzte Besichtigung erschien in einem wundervollen Licht bei schönstem Sonnenschein, wir sahen ein antikes Tor der Römer, Theater, u-förmiges Stadion, Ladenstraße mit Marmorsäulen, Brunnen und Stadtmauern. Mittags waren wir in einem Waldgebiet in Kursunlu, wo der 18m hohe Wasserfall und viele schöne Bäche, uralte Bäume und Gesteine zum Spaziergang einluden. Weiter fuhr der Bus zu einer Goldschmiedefactory. Unsere Ringe wurden geputzt, aber kein neuer gekauft, nur Steinchen eingesetzt. - Anschließend folgte der Besuch des Basars in Antalya, wir legten eine Pause mit deutschen Quarkkuchen und Kaffee ein, anstelle eines Mittagessens. Es folgte per Bus eine Stadtrundfahrt durch Antalya; wir bummelten nach dem Ausstieg durch das Hafengebiet bis zu einer Anhöhe und hatten von dort einen herrlichen Blick auf die Altstadt mit Mittelmeer, Steilküste, Kirchen, Moscheen und in der Ferne schneebedeckte Berge. Das war der allerletzte schöne Abschluß des Reiseprogramms. Abends genossen wir nochmals das tolle Hotel und 3 Uhr am Sonntagmorgen wurden wir zum Flughafen gebracht.
Sonntag, 22. 3. 2009 Nach gelungenem Flug und anschließender Zugfahrt nach Dresden erreichten wir 12 Uhr das kalte Dresden und hatten einen langweiligen Aufenthalt dort zu überstehen, aber waren glücklich 16.45 Uhr zu Hause.
Ein erlebnisreicher gut gelungener Urlaub in der Türkei war zu Ende. Wir hatten die besten Eindrücke von Land und Leuten, unser Busfahrer Mustafa fuhr insgesamt 4000 km mit immer guter Laune durch die Westtürkei, Ismail danke für die sehr guten geduldigen Ausführungen, die Reisegruppe war durchweg i. O., das Reisebüro Gebeco ebenso, organisatorisch hat alles bestens funktioniert.